gehört ihr auch zu den leuten die eine verlobung lösen, weil der partner es als schöner empfand die intro-sammlung des anderen im müll liegen zu sehen? nicht? gut, dann könnt ihr auch nicht nachvollziehen was es für jemanden bedeutet angewidert von der ideenlosigkeit deutscher printmedien irgendein humbug via beliebigem social network abzugeben, und damit eben in diesem printerzeugnis zu landen. die cover auswahl des intro-magazins lies aber in letzter zeit auch wirklich zu wünschen übrig, destroyer, skrillex, peter licht, und dann lana del rey, obwohl es bei der kurz zuvor erschienenen spex schon so einen pfaden beigeschmack gab. die hatten aber wenigstens in der dazugehörgen titelstory die demontage dieses pseudo-stars manifestiert.
zum glück hat die intro die letzten paar fehlgriffe mit der aktuellen ausgabe und der vierteilung des covers wieder gutgemacht, mit maximo park, mouse on mars und simian mobile disco kann ich sehr gut leben.
wobei der anlass dafür ja das 20 jährige bestehen des intro-magazins war und das dazugehörige event.
bei der berlin-ausgabe hatte ich die ehre selbst anwesend zu sein. neben eher für mich uninteressanterem wie little boots (wer?), peter licht und thees uhlmann, war ich ja sehr auf den auftritt von maximo park gespannt, die ja auch ein überbleibsel dieses 05er afterstrokes hype waren.
für mich waren maximo park aber immer einen deut besser als der ganze andere rest, lag wahrscheinlich auch an der zusammenarbeit mit modeselektor und die etwas eckigeren rhythmen. leider konnten sie das niveau des debuts nicht wirklich halten und der dritte longplayer, quicken the heart, brauchte wesentlich mehr durchläufe um zu zünden, dann aber richtig.
so war es aber gar nicht beim konzert, paul smith machte wieder einen auf freddie mercury des indie-rock und beteuerte ein wenig zu oft, dass sein deutsch ja so schlecht sei, andere stimmen im publikum meinten einfach, er sei viel zu betrunken gewesen, das würde aber auch seine teils angeschlagene stimme erklären.
die show war trotzdem einwandfrei und der sound, ob nun wegen des kaputten keyboards, doch etwas breiig. irgendwann viel mir auch auf, dass ich gerade ein 4-5 faches dejavu erlebnis hatte, so oft hab ich diese band schon an selbigen ort erlebt. die neuen songs die zum teil mit hinweis, oder auch einfach so ins set integriert wurden, kamen fast gar nicht an. und der große hit, das letzte aufbäumen gegen das langsame vergessen „apply some pressure“ hatte ich ehrlich gesagt noch nie so kraftlos gehört. aber es ist ja auch nicht mehr 2005.
das wars auch schon auf der hauptbühne, mehr wollte oder konnte ich mir leider nicht in der halle geben. das gro der für mich interessanteren acts spielte eh im club auf. und so auch der viel zu früh in den abend geschickte matias aguayo, der meines erachtens ruhig zwei stunden länger (also 2h45min) hätte machen können und den slot mit mike skinner am ende des abends tauschen können, aber dzau später mehr.
als aguayo anfing war der c-club schon recht gut gefüllt, allerdings war das parkett noch fast komplett frei, was ziemlich schwer nachvollziehbar ist, wer seine musik kennt, wird wissen wie mitreißend diese doch ist.zum glück lies sich das spröde indie publikum angestachelt von ein paar tanzwütigen doch noch dazu herab sich den wirklich ekstatischen rhythmen aguayos hinzugeben. am ende des sets tanzte alles, aber warum nicht gleich so. die richtung für den abend war somit gegeben, machte aber noch kleine abstecher (little boots).
als mouse on mars so langsam ihr set up einrichteten viel mir auch wieder ein, dass sie ja immer noch diesen starken live-drummer und vokalisten haben. dodo nkishi saß wieder im zentrum der bühne, zwischen thoma und st. werner, alle eingebettet in einem videoleinwand-konstrukt, das während der show mit ordentlich visuals aus dem album-cover gespeist wurde. mom gingen erstaunlich rhythmisch zu werke, was sie soundtechnisch noch näher an ihre aktuellen label-väter brachte. hatte sie nämlich eigentlich wesentlich verquerer und verkopfter in erinnerung, aber scheinbar war das endlich ein act auf den sich das durchaus gemischte publikum einigen konnte und so traf man auf wild und entrückt zappelnde nerds, aber auch drum´n´bass geschulte mädchen.
als ich dann das nächste mal den club betrat waren simian mobile disco schon zu gange und die bassdrum schnellte über die köpfe hinweg, dazu muss man sagen, das der sound im club wesentlich besser als in der halle war, aber auch viel zu laut, wer es wagte ohne ohrenschutz zu feiern, hatte den tag darauf noch ganz schöne probleme.
smd spielten leider nicht live sondern preschten mit presets die menge voran, natürlich auch mit eigenen stücken oder für andere produzierte. im grunde genommen war mir das set aber viel zu funktional, die ecken und kanten haben gefehlt, das acid gezwitscher, das sie sonst über ihre produktionen legten und der damit verbundenen psychischen forderung der hörer wich einer reinen physischen befriedigung, es war schon ganz schöne marschmusik.
da war dann nach der etwas zu langen umbaupause (zwischen zwei dj sets) der anfang vom skinnerschen set sehr erfrischend. allerdings musste der sich ersteinmal in die technik einweisen lassen (die er z.t. selbst mitgebracht hatte). skinner ging mit klassischem uk-garage und r´n´b sein set an, steigerte sich dann zu uk-bass und landete irgendwann in ibiza, von da kam er auch nicht wirklich mehr weg und so sah ich mich eher auf dem weg nach hause als geplant.
im groben und ganzen ein gelungener abend, leider zu gleichen teilen mit schönen und schlechten erlebnissen, wobei die schöneren natürlich stärker wiegen.
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