Die Unterscheidung zwischen U- und E-Musik ist subjektiv und überholt, und seitdem sich Technoproduzenten wie Wolfgang Voigt oder Moritz von Oswald daran machen, Klassik-Elemente in ihren Tracks zu verwursten, verschwimmen die Grenzen immer mehr. Sogar der umgekehrte Weg wurde bereits beschritten, als die London Sinfonietta sich eines Songs von Aphex Twin bediente, um ihn neu zu interpretieren.
In Deutschland sind Brandt Brauer Frick auf dem Gebiet eine riesen Nummer. Als Begleitung holen sich die drei am Samstag den renommierten Pianisten Francesco Tristano mit ins Horst, um dort ne Jamsession zu starten. Sie werden das zum Besten geben, was sie zuvor völlig unvorbereitet innerhalb von 3 Tagen im Studio zusammengeschustert haben. Tristano weiß allerdings wie das geht, denn er fühlt sich im Bereich des Techno durchaus wohl, wenn man sich mal die Liste seiner Mitstreiter anschaut. Sein 2010er Album Idiosynkrasia hat er u.a. mit Carl Craig zusammen produziert, davor gabs bereits Kollaborationen mit Agoria und Apparat. Ok, ein ganzes Orchester wird uns im Horst nicht erwarten, aber wenn das kein Vorgeschmack ist:
Während der Flügel im Anschluss an die Live-Session wahrscheinlich hochkant rausgetragen wird, legen Brandt Brauer Frick gleich mit einem DJ Set nach. Wer nich bis Samstag warten will, kann sich das Ensemble schon Freitag aufm Berlin Festival geben. Gefragte Burschen.
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