Cuthead betreibt Sampling as an art

von klexxelk

Über ein Jahr ist es jetzt bereits her, dass Cuthead eine Solo-EP veröffentlich hat. Dies ändert sich nun demnächst in Zusammenarbeit mit dem Label Sampling as an Art. Das klingt nicht nur auf dem Papier nach einer gelungen Zusammenarbeit.

cuthead

Denn Sampling und Cuthead – das passt wie er durch seine Releases auf seiner Homebase Uncanny Valley bereits mehr als deutlich bewiesen hat.

„Yeah“ ruft es dann auch gleich zu Beginn der Scheibe und es bedarf keinen weiteren 90 Sekunden um allen klar zu machen, womit wir es zu tun haben: bester Cuthead-Sound, der immer mit einer gewissen Leichtigkeit daher kommt, trotzdem so unglaublich treibt und das Energielevel auf jeder Tanzfläche ordentlich nach oben katapultieren sollte. Flankiert von ein wenig Klavier und ein paar Chords reitet das ganze dann nach gut 3 ½ Minuten nochmal in einen erfrischenden Wechsel und lässt die knapp 5 Minuten „From the basket to the casket“ dann doch relativ kurz erscheinen.

Badly“ verschafft dem Hörer dann die nötige Verschnaufpause, denn wie geneigte Anhänger wissen, geht es bei Cuthead EPs niemals nur um 4-to-the-Floor und so zeigt er seine Wurzeln und wirft uns ein paar Streicher mit ziemlich deftigen Hip-Hop-Beats um die Ohren. Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass ich von Hip-Hop so ziemlich null Ahnung hab, weshalb ich mich hier besser zum Wohl aller kurz halte, aber dennoch sei gesagt: es fällt mir doch sehr schwer, bei seinen Exkursen in diese Richtung nichts heftigst mit zu wippen.

In diesem Sinne: „Bring back the Snares“! Und nicht nur die, sondern bitte auch ein schönes Piano-Riff. Denn schon befinden wir uns auf dem letzten Beitrag zur A-Seite. Dazu noch eine Bassline, die definitiv die Attribute saftig und fett verträgt und sich anschließend ein fröhliches Wechselspiel mit Wahlweise zweiten Synthie oder entspannten Chords liefert. Ja, manchmal bedarf auch einfach nicht mehr um zu funktionieren.

Die B-Seite beginnt mit „Presets of your mind“ ziemlich straight. Und macht dort weiter, wo die erste Seite endete: leicht und beschwingt mit ein paar Vocals und einem schön anmutendem Arpeggio. Erinnert mich alles ein wenig an den Maputo Jam seiner Everlasting Sunday EP, was in diesem Fall keineswegs negativ gemeint ist.

Mit „Broke Papas“ geht dann erst mal ruhiger, aber dennoch ziemlich fetzig weiter. Dabei bediente sich der Gute mit Hilfe von Soulmade einer breiten Palette akustischer Sounds. Nen Bass, Flöte, ein bisschen Blech und dann diese rollende Kick dazu… Könnte gerne länger als 2 ½ Minuten anhalten.

„Dubchords“ runden das Gesamtwerk dann auch schon ab. Ich wusste nicht so recht, was ich mir unter der Kombination Cuthead und irgendwas mit Dub vorstellen sollte. Dabei macht es der Titel eigentlich mehr als deutlich und so wird man von Anfang bis Ende in dubbige Chords eingehüllt. Dazu dann eine für ihn typische Bassline die zeigt, dass Dub auch funky sein kann. Das Ganze wird durch den Break unterstrichen, wo die Dubchords dem auf der ganzen Platte sehr präsentem Piano weichen müssen, was zum Ende wieder rückgängig macht und der Veröffentlichung einen würdigen Abschluss verpasst.

Insgesamt kann man wohl sagen, dass Cuthead sich hier nicht neuerfunden hat und ich muss gestehen, dass ich darüber extrem froh bin. Denn viel zu selten gibt sich House so erfrischend und vielseitig, verkennt nie seine Herkunft, macht Spaß und beweist, dass man Sampling as an art begreifen muss. Am 16. Februar wird die Platte dann übrigens im Handel erhältlich sein, bis dahin muss man sich wohl mit den Samples&Previews rumschlagen – aber damit kann man ja einiges anstellen, wie wir grade gelernt haben.

Wem das trotzdem zu lange dauert, der kann sich ja mal genauer anhören, wo Cutheads Wurzeln liegen: kürzlich erschien mit Total Sellout eine Reihe Tracks, welche zwischen 2006 und 2010 entstanden. Das könnt ihr dann sogar in allen erdenklichen Formaten bekommen.

Apropos – wer davon wirklich nicht genug bekommen kann, der kommt dieses Wochenende definitiv auf seine Kosten. So gibt sich fast die gesamte Uncanny Valley Bande im Chalet die Ehre und als ob das nicht genug wäre, wird Labelmitbetreiber Albrecht Wassersleben am Samstag die Panoramabar beehren, neben Giegling, Oskar & Edward. Also eigentlich alles Pflichttermine.

Und weil wir deswegen alle so gute Laune habe, könnt ihr auch gleich was gewinnen: 2×2 Gästelistenplätze für das Familientreffen am Freitag im Chalet. Schreibt eine email an win(ed)beatrausch.com mit dem Betreff “unheimliches Tal” und ihr seid bei der Verlosung dabei.

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