George FitzGerald dürfte den meisten Lesern unseres kleinen Blogs als DJ und Producer von UK-Bass und Housefusionen im Dunstkreis von stilbildenden UK-Labels, wie Scubas Hotflush und Will Sauls AUS Music, bekannt sein. Ein emsiger Tourplan, regelmäßige Gigs in der Panorama Bar, eine eigenen Radio-Sendung auf BBC1 und äußerst erfolgreiches A&R für sein eigenes Label MANMAKEMUSIC (auf dem zuletzt auch Beatrausch-Companero ASA808 veröffentlicht hat) haben ihm darüber hinaus zu einiger Bekanntheit verholfen – mehr noch vielleicht, als seine eigenen Veröffentlichungen. Das soll sich jetzt mit seinem Debutalbum ‚Fading Love‚ [Full stream bei EB] auf Double Six / Domino Records ändern.
Überhaupt hat sich einiges geändert, seit sein Durchbruchstrack ‚Child‚ mit bouncigen Beat und croonendem Chicago-Vocal während eines Sommers zum Festivalhit avancierte. Ein wahrlich ironischer Durchbruch für jemanden, der mit seinen Produktionen mehr wollte, als nur die für die DJ-Karriere nötigen Tracks rauszuhauen. An jedem produktiven Jahr war die Evolution von FitzGeralds Sound ablesbar und das Albumformat gab ihm dann den Rahmen in dem er sich auch jenseits ‚club-ready tunes‘ austoben konnte. ‚Fading Love‚ spielt einerseits auf eine erst verblasste, dann zerbrochene Liebe an, die den Kompositionsprozess in Gang setzte, anderseits soll er die Frustration darüber ausdrücken, dass man auch als Underground-DJ in ein Korsett gesteckt werden kann. Den Sound des Albums sieht er als Hommage an englische Acts wie Underworld und Depeche Mode. Von der geraden Bassdrum hat er sich (noch) nicht völlig verabschiedet: die erste Vorabsingle ‚Full Circle‚ wäre mit seinen klingenden Chords und der ruhigen Männerstimme von Lawrence Hart auch auf jedem Innervisions-Rave gut aufgehoben.
In der aktuellen Groove, sowie demnächst bei SLICES Tech Talk stellt George Fitzgerald für die Nerds seinen Marzahner Maschinenpark vor. Am Sonntag nach dem 1. Mai spielt er in der Panorama Bar.
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