Die Schneeziege und der Bär – advanced indie im Huxleys

von Rudolph Beuys

 

Am Donnerstag den 12. Oktober, also in etwas einer Woche, findet in der Berliner Konzertlokalität Huxleys Neue Welt, dass einzige Deutschlandkonzert der Indie-Heroen aus New York statt. GRIZZLY BEAR, die es mit ihrem vorletzten Album ‚Shields‘ bis in die Top Ten der Billboard-Charts geschafft haben, veröffentlichten bereits Mitte August ihr neuestes Werk.

‚Painted Ruins‘ ist das bereits fünfte Album des Quartetts um LGBT- und Politaktivist Ed Droste und Mastermind Chris Taylor. Ganze fünf Jahre, Ortswechsel und Depressionen, sowie Ausflüge in andere Schaffensbereiche wie Kochen, Landwirtschaft, oder wie Schlagzeuger Chris Bear, der sich einem Jazz-Trio anschloss.
Scheinbar benötigte die Band diese Auszeit um sich selbstsicherer aus der Folk-Nische zu befreien und trotz grandioser Melodien den Hang zur Experimentierfreude nicht zu vernachlässigen.

Inwieweit Chris Taylors Tätigkeit als Co-Produzent der vier Freigeister von LIIMA da mit reingespielt hat, mag ich nicht zu beurteilen. Aber die drei Dänen und der eine Finne haben sich nach Aufnahmeprozeduren in London, Berlin, Kopenhagen und Viseu (Portugal) in Finnland eingefunden um mit Chris das in den Session erarbeitete Material zu schleifen. ‚1982‘ wird erst Anfang Oktober erscheinen, aber Grizzly Bear haben sich dazu entschieden LIIMA mit auf ihre Europa-Tournee zu nehmen.

Die Lead-Single ‚1982‘ gibt wohl auch schon die Richtung des Albums vor, wer an schmierige 80er Synthies denkt liegt allerdings falsch. LIIMA bleiben ihren experimentellen und fricklerischen Ansätzen treu, haben ihrem Soundgerüst aber doch schon einen etwas stabileren und geraderen Überbau gegeben.

Für mich waren sie 2016 eine der Live-acts, ich glaub ich hatte bereits an anderer Stelle geschrieben, dass Ihre Musik und Performance eigentlich das war, was ich von Moderat erwartet hatte, die sich ja leider mit Album Nummer Drei dann doch dem Zuckerguss und Weichzeichner ergeben hatten. Hoffen wir das selbiges Schicksal nicht LIIMA ereilt und sie unter Weiterentwicklung nicht Mainstream-Anbiederung verstehen. Mit Grizzly Bear haben sie auf jeden Fall geeignete Patenonkel, die mit ihrem eigenen Alben bereits vorgemacht haben, dass man sich nicht im Kreis drehen muss um alte und neue Fans zu begeistern.

LIIMA – 1982 gibt es bereits zum vorbestellen via bandcamp.

Grizzly Bear – Painted Ruins ist bereits überall erhältlich.

Tickets für die Show gibts natürlich via Koka36.
Einlass: 19:00 Uhr | Beginn: 20:00 Uhr
VVK: 27,00 € zzgl. Gebühr

 

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